Vom Nachbarn getäuscht – von der Stadt im Stich gelassen

In der OP wurde am 29.9. ein Leserbrief des vom Neubau des Ehepaars Küllmer unmittelbar betroffenen Nachbarn veröffentlicht, den wir hier noch einmal in seinem vollen Wortlaut wiedergeben. Wohl aus Platzgründen wurde nicht der vollständige Titel des Beitrags von Walter Müller abgedruckt, der sich in erster Linie gegen das nicht akzeptable Verhalten seines Nachbarn richtet. Oben stehend ist die vollständige Version der Leserbrief-Überschrift wiedergegeben.

Den in der OP veröffentlichten Leserbrief können Sie (wie alle anderen Berichte der OP auch) bei den Presseberichten lesen.

Leserbrief zum Artikel „Bauherr: Neubau wirkt kleiner als vorheriger“:
Die Äußerung von Dr. Küllmer gegenüber der OP bedarf der Richtigstellung: Der unmittelbar betroffene Nachbar (Höhlsgasse 8) versteht die Baupläne, die er – nur nach Einschalten eines Anwalts – einsehen konnte, sehr wohl und weiß, dass es sich im baurechtlichen Sinne nicht um ein viergeschossiges Wohnhaus handelt. Er hat stets darauf hingewiesen, dass die Planung für das Ehepaar Küllmer über 900 Quadratmeter auf vier Ebenen (Unter-, Erd-, Ober- und Dachgeschoß) vorsieht. Siehe www.marblog.de. Das den Skandal verharmlosende Zitat des Bauherrn in der OP, der Neubau wirke kleiner als der vorherige, ist der blanke Hohn: Niemand kann nachvollziehen, wie ein Einfamilienhaus mit den genannten Dimensionen kleiner wirken soll als das nur ein Viertel so große abgerissene Haus der Vorbesitzerin. Auch dann nicht, wenn die Längsachse des Neubaus um 90 Grad gedreht und die Schmalseite der Höhlsgasse zugekehrt wurde. Denn der von der Stadt kommende Betrachter sieht die riesigen Dimensionen sehr wohl als Konkurrenz zum Solmsschen Palais (ehemaliges Forsthaus, jetzt Sitz der Firma Gedat). Von diesem geschützten Anwesen sind die Fensterfluchten aller vier Ebenen voll einsehbar. Der von Dr. Küllmer genannte Wechsel der Orientierung geht voll zu Lasten der unmittelbaren Nachbarn (Höhlsgasse 8), welche die Bebauung auf einer Länge von 25 m mit voller Härte trifft. Der Neubau ist um ein Vielfaches größer als das beseitigte Haus und auch wesentlich voluminöser als auf dem im Vorverfahren genehmigten Plan, den der Bauherr seinem Nachbarn im Frühjahr 2011 auf Verlangen vorgelegt hatte. Dieser wieder verworfene erste Entwurf war in seinen geringeren Dimensionen und der nachbarverträglichen Staffelung der Geschoße viel eher zu akzeptieren als der jetzt genehmigte Klotz – abgesehen von der stilistischen Dissonanz. Die Planänderung missachtet das Gebot der Rücksichtnahme und erfolgte ohne jede Information der Anlieger – weder vom Bauherrn selbst noch von Seiten der Bauaufsicht. Informationen über das gesamte Geschehen unter www.marblog.de.
Walter Müller, Höhlsgasse 8, 35039 Marburg

1 Kommentar zu „Vom Nachbarn getäuscht – von der Stadt im Stich gelassen

  1. Liebe Betroffene,

    auch wenn Sie den Neubau vermutlich nicht verhindern können, sehen Sie doch die sich ergebenden Möglichkeiten. Stellen Sie entsprechende Bauanträge für Ihre Grundstücke. Sicherlich werden diese unter Beachtung des Marburger Rechts ebenfalls genehmigt. Auflagen vom Denkmalsschutz müssen sie jetzt unter Verweis auf die Nachbarschaft auch nicht mehr allzu sehr fürchten.

    Normalerweise würde ich auf den unschönen Start in die neue Nachbarschaft aufmerksam machen. Bei Wohnflächen ab 500qm – für wieviele Personen? – gehe ich aber nicht davon aus, dass überhaupt Kontakt zu den doch eher kleinbürgerlichen – oder gar missgünstigen – Nachbarn erwünscht war.

    Ein Hoch auf die hohe Kunst der Nachbarschaftspflege.
    Den Betroffenen wünsche ich viel Erfolg.

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